Seit über 30 Jahren haben ehrenamtliche Mitarbeiter unsere Kleiderkammer im Pfarrheim geführt.
Die erste Kleiderkammer war bereits 1988 auf dem Dachboden des Pfarrhauses eingerichtet. In all den Jahren wurden unzählige Tonnen von gebrauchter Bekleidung gesammelt. Diese Bekleidung hat anfangs Menschen hier vor Ort geholfen. Zahlreiche Transporte mit Spenden gingen in den vergangenen Jahren nach Rumänien und Ungarn. Ebenso aber auch ungezählte Bananenkartons voller Spenden für Schwester Imburga. Ungezählte Mitarbeiter haben hier all die Jahre (meist Mittwochs und Donnerstags) harte Arbeit geleistet, um die abgegebenen Spenden aufzuarbeiten. Ihnen allen, den Mitarbeitern und den Spendern gebührt unser aufrichtiger Dank!
Zwei Gründe haben uns nunmehr bewogen diese Arbeit einzustellen.
Zum einen wurden die Mitarbeiterinnen, einige von Ihnen seit Beginn dabei, immer älter und zahlenmäßig immer weniger! Zum anderen wollen wir uns aber damit auch den geänderten Lebensbedingungen unserer Partner stellen. Während vor 30 Jahren die Armut in unseren Partnerländern noch extrem groß war, hat sich hier mittlerweile vieles geändert. Die Familien sind vielfach in der Lage besser für Ihren Unterhalt zu sorgen.
Mit der Öffnung zum westlichen Europa, nicht nur durch Internet, Facebook und Fernsehen, sondern auch durch persönliche Kontakte, stieg bei den Menschen auch der Wunsch Anschluß an Westeuropa zu finden. Dies äußerte sich eben auch in dem Besitz der westlichen Konsumgüter. Fernsehen, Mobiltelefon und Internet sind heute Standard in fast allen Familien. Damit steigt eben auch der Wunsch sich zu kleiden wie ihre westlichen Mitbürger. Bei den Jugendlichen ist natürlich ein Markenpulli von ADIDAS beliebter wie ein abgetragener Second-Hand Pulli von H&M.
Hinzu kommt, daß speziell die älteren Menschen unserer Partnergemeinde eine ganz einfache und unkonventionelle Bekleidung bevorzugen. So gehören Fließjacken und Jeans zu den bevorzugten Kleidungsstücken. Anzüge, Kleider und Mäntel wurden weniger gefragt! Dies ist aber eben nicht die Bekleidung die in unserer Kleiderkammer noch gesammelt wurde.
Da wir keine eigenen Fahrzeuge mehr unterhalten, stiegen auch die Kosten für den Transport immer weiter. So haben wir uns natürlich auch die Frage nach Kosten und Nutzen gestellt.
Alles in allem werden wir also den Betrieb der Kleiderkammer einstellen. Gleichzeitig werden wir uns darauf konzentrieren Garderobe für Kinder und Jugendliche zu beschaffen und diese dann auch bei den verschiedenen Besuchen in Ungarn mitnehmen. Gerade junge Familien sind hier nach wie vor sehr dankbar für unsere Unterstützung.
Denn für uns steht fest, das wir zwar die Kleiderkammer einstellen, aber den Kontakt zu unseren Freunden werden wir unverändert weiter pflegen. Mitlerweile gibt es zahlreiche Projekte in unserer Partnergemeinde, die selbstständig sehr gute Arbeit leisten. Hier gibt es viele Möglichkeiten von unserer Seite zu unterstützen und so nachhaltige Hilfe zu leisten! Diese Projekte stellen wir hier auf unserer Webseite vor.